Anna-Lena Dauber ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die an der Schnittstelle von Skulptur, Malerei, Fotografie und Klangkunst arbeitet. Geboren in Mecklenburg-Vorpommern, prägt ihre tiefe Verbundenheit zur Natur ihre künstlerische Praxis seit frühester Kindheit. Die Landschaft und das Meer beeinflussen bis heute ihre kreative Perspektive.
Neben ihrer bildenden Kunst ist Dauber seit ihrer Kindheit als Sängerin, Songwriterin und Musikerin aktiv. Sie studierte Englisch und Amerikanistik, sowie Philosophie und widmete sich in ihrer akademischen Arbeit häufig kunstbezogenen Themen. Während ihres Studiums beschäftigte sie sich intensiv mit Literatur und verfasste ihre Abschlussarbeit über das New Nature Writing, eine Strömung, die fiktionale und poetische Elemente mit einer kritisch-reflektierten Perspektive verbindet.

Nach ihrem Studienabschluss im Jahr 2021 verlagerte sie ihren Fokus auf das Schreiben und die Malerei. 2022 zog sie nach Berlin, um in die pulsierende Kunstszene der Stadt einzutauchen und ihre künstlerische Stimme weiterzuentwickeln. Anderthalb Jahre lang arbeitete sie in verschiedenen Kunstbereichen der Akademie der Künste Berlin und wirkte an Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Publikationen mit, in Zusammenarbeit mit renommierten Künstler*innen aus Deutschland und darüber hinaus.

Aktuell widmet sich Dauber vollständig ihrer multidisziplinären Praxis und erforscht das Zusammenspiel von Skulptur, Zeichnung, Fotografie und digitalen Medien.

Im Zentrum ihrer Arbeit stehen hybride Figuren, die aus gefundenen Objekten zusammengesetzt sind – Dinge, die ihre ursprüngliche Funktion verloren haben und in neuen Formen wiederkehren. Der Prozess des Sammelns ist dabei ebenso essenziell wie die Konstruktion selbst. Durch Schichtung, Ordnung und Verknüpfung entstehen Gebilde, die oft eine figurative Präsenz annehmen.

Dieses Prinzip überträgt sie auch auf ihre Zeichnungen und Fotografien. Strukturen, die durch Zeit, Witterung oder menschlichen Einfluss geformt wurden, sind ein wiederkehrendes Motiv. Ihre Fotografie ist nicht dokumentarisch; vielmehr wählt sie gezielt Fragmente aus, um neue Perspektiven auf Materialität zu eröffnen. Durch digitale und analoge Bearbeitung entstehen Transformationen, die Veränderungs- und Verfallsprozesse sichtbar machen.

Theoretische und literarische Einflüsse aus den Bereichen Ökologie, Ontologie und Kulturwissenschaften fließen in ihre Arbeit ein. Ihre Werke hinterfragen die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt, Mensch und Nicht-Mensch sowie zwischen natürlicher und künstlicher Materialität. Das Zusammenspiel organischer und industrieller Elemente zeigt sich sowohl in ihrer Materialwahl, als auch in der Anordnung ihrer Arbeiten, die Hierarchien auflösen und den Prozesscharakter betonen.

In ihren jüngsten Projekten erforscht Dauber verstärkt den Einsatz digitaler Medien, um die transformative Qualität ihrer Werke weiterzuentwickeln. Durch digitale Collagen und Klangkompositionen entstehen neue hybride Formen, die das Zusammenspiel von Stillstand und Bewegung, Fragilität und Dauerhaftigkeit erfahrbar machen.

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