Schwundlos
Schrobungen, tief in den Niederungen;
Verschwobene Landwirrungen vergießen sich ineinander,
entleeren sich am Mund der Erdklippen;
Partikel für Partikel für Partikel
kriseln über die Ränder,
zerplatzen in Unendlichteilchen;
Niemand wird sie erinnern,
niemand bemühte sich ihrer,
lautlos tragen sie ihre unerkannte, verwahrloste Existenz davon;
ihre Zwischenräume bleiben zurück;
Allein und existenzberaubt fallen sie zu einem schweren Ganzen
zusammen;
Vakuum, klack. Leere, klack. lahmes Nichts. Bruchlos, endlos,
grausam frei.
Die Atmenden erwachten im Dunkeln; stolperten übereinander,
verdrehten sich ineinander, bis zu einem selbst-verzehrend
ineinander kauerndem Ball aus müdem Fleisch;
ihre Pulse, sich nach und nach aufhebend,
bis ihre Bewegung eine Idee wird, die sich selbst schon bald vergessen haben wird.
Übrig ein stimmlos krächzender Tempel aus gestocktem Schrei
besiedelt von wuchernden Worten, die mit ihrer Form auch ihren Sinn einbüßten.
Ein gemeinsamer Atem, letzter Atem, betäubter Atem Halbtoter;
jetzt verzeihen sie; nur durch diesen einen Atem, letzten Atem, verzeihen sie einander,
verzeihen sie sich selbst, dass sie jemals waren.     
Schrobungen, tief in den Niederungen;
verschobene Landschichten vergossen sich ineinander,
man erzählt von ihnen; fragt sich, ob es sie wirklich gab, die Atmenden,
in deren Mündern die Welt verschwand,
und aus deren Überresten eine, diese, neue wuchs.
Partikel, um Partikel, um Partikel.
Sie wollten ewig sein.
Sie werden ewig sein.
wie alles immer ewig ist.
Ewig, schwundlos.

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